Der Landfrauen-Verein Offenburg-Land hat Personalprobleme auf Vorstandsebene. Bei den Wahlen blieben zwei Ämter unbesetzt. Eine Vereinsauflösung droht.

In der Hauptversammlung des Landfrauen-Vereins Offenburg-Land, der 119 Mitglieder zählt, am Dienstagabend konnten keine zweite Vorsitzende und keine Schriftführerin gefunden werden. Die folgende Diskussion thematisierte unter anderem auch die drohende Vereinsauflösung.

Vor diesem Schritt warnte Bezirksvorsitzende Lore Sälinger (Nußbach) jedoch ausdrücklich: „Überlegt euch das lange und gut. Was erst einmal weg ist, kommt nicht wieder.“ Sälinger und mehrere Mitglieder erinnerten an die vier Jahrzehnte währende Vereinshistorie, die nicht einfach zum Sterben gebettet werden solle.

Als eines der zentralen Hauptprobleme wurde wiederholt angesprochen, dass gerade seitens jüngerer Frauen wenig bis kein Interesse an der Arbeit des Landfrauen-Vereins gezeigt werde. Sälinger machte das zum einen an fehlender Detailkenntnis zu Arbeit und Engagement des Vereins (gerade auch im sozialpolitischen Bereich), aber auch an einer heute anders gelagerten Form von Identifikation und Betrachtung von Themen fest.

Sitzung im Herbst geplant

Letztlich wurde beschlossen, bis zum Herbst erst einmal im Notmodus fortzufahren. Das bedeutet: Andrea Deck (Vorsitzende) und Steffi Halmos (Kasse) wurden bestätigt, dazu kommen Petra Frei (bisher stellvertretende Rechnerin) und Michaela Litterst (bisherige Schriftführerin) als neue Beisitzerinnen. Teilaufgaben der Schriftführerin übernimmt Halmos übergangsweise mit.

Im Herbst soll dann, mit entsprechendem zeitlichem Vorlauf, bei dem es gilt, Gespräche zu den vakanten Vorstandsämtern aufzunehmen, eine außerordentliche Hauptversammlung stattfinden. Diese wird sich ergebnisoffen mit den Zukunftsoptionen des Landfrauen-Vereins befassen – wobei auch dann wieder die Auflösung eine der Möglichkeiten sein wird.

Auf Jahr zurückgeblickt

In ihrem Jahresbericht ließ Deck anklingen, dass auch dem Landfrauen-Verein, wie so vielen anderen, die Auswirkungen von Corona stark zu schaffen machten. Das habe sich unter anderem bei den wenigen Veranstaltungen gezeigt. Ebenso werde im Tagesgeschäft immer stärker die Zunahme in bürokratischer Hinsicht  spürbar. Halmos wies ein negatives Jahresergebnis aus, insgesamt erwies sich der Finanzbestand aber nach wie vor als solide. So war es auch möglich, als Verein die Aktion „Leser helfen“ der Mittelbadischen Presse mit einem Spendenbetrag von 800 Euro zu unterstützen.

Litterst blickte ausführlich auf das vergangene Jahr zurück. Unter anderem wurde die Landesgartenschau in Neuenburg am Rhein besucht, am Hohberger Ferienprogramm teilgenommen sowie bei Veranstaltungen der Jungwinzer, beim Weinwandertag und beim Zeller Fasentsumzug bewirtet. Dazu fanden ein Vortrag über Fingerfood und das gemeinsame Adventsfrühstück statt.

Verschiedene Veranstaltungen stehen auch im laufenden Jahr bevor, wie Deck in ihrer kurzen Vorausschau mitteilte. Für jeweils 25 Jahre Zugehörigkeit wurden Inge Münchenbach, Erika Köster und Irmtraud Jesbera geehrt. Die aus ihren bisherigen jahrelangen Vorstandsämtern ausgeschiedenen Michaela Litterst und Petra Frei wurden mit einem Ehrenbecher beziehungsweise einem Blumenpräsent verabschiedet.

Text und Foto aus Offenburger Tageblatt.

 

Auf dem Foto von links: Lore Sälinger, Michaela Litterst, Inge Münchenbach, Traudel Jesbera und die Vorsitzende Andrea Deck.